28. Oktober 2024 agvs-upsa.ch – Während in Genf trotz katarischer Investoren die Palexpo-Hallen künftig leer bleiben, dürfen die Autofans in Zürich noch träumen. Vom 7. bis 10. November wartet die 37. Auto Zürich sogar mit einem noch grösseren Portfolio an Marken und Ausstellern auf. Jürg A. Stettler


Als reine Verkaufsmesse ist die Auto Zürich weiterhin ein Erfolgsmodell und findet dieses Jahr vom 7. bis 10. November statt. Foto: AGVS-Medien

Eine unglaubliche Vielfalt an Fahrzeugen, die Emotionen wecken und Lust aufs Autofahren machen – wo gibt’s das noch? An der kommenden Auto Zürich von Anfang November, die nach dem Aus des Genfer Autosalons zur grössten nationalen Auto-Messe aufgestiegen ist. Für Endkunden ist die Auto Zürich zu einer wichtigen Möglichkeit geworden, das immer vielfältigere Modell- und Antriebsangebot bequem an einem Ort zu begutachten. Ein Erfolgsrezept, das der letzten Auto Zürich 62 068 Besucherinnen und Besucher bescherte. Doch wieso sollten auch Garagistinnen und Garagisten in die Messehallen strömen? «In einem Markt, der derzeit von starken Umwälzungen – auch im Hinblick auf neue Marken – geprägt ist, wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Dies gilt auch für Garagisten, die sich einem immer härteren Wettbewerb stellen müssen. Die Auto Zürich ist eine der wenigen Gelegenheiten, sich einen unmittelbaren und umfassenden Überblick über die aktuellen Produkt- und Markenentwicklungen im Schweizer Automobilmarkt zu verschaffen», sagt Ines Nägeli Geschäftsführerin der Auto Zürich. «Mit 66 vertretenen Marken ist die Auto Zürich in der Lage, praktisch das gesamte Spektrum des Neuwagenmarktes unter einem Dach erlebbar zu machen.»

Wichtigste nationale Automesse 
Die Auto Zürich war immer eine reine Verkaufsmesse, und am Autosalon in Genf stand die Inszenierung der Automarken auf einer internationalen Bühne im Vordergrund. «Daher gab es kaum Überschneidungen, was all die Jahre eine perfekter Koexistenz ermöglichte», analysiert Karl Bieri, Präsident der Auto Zürich. «Das Ende der GIMS, das wir sehr bedauern, hat daher – zumindest bisher – keine grossen, unmittelbaren Auswirkungen auf die nun anstehende Auto Zürich. Was wir aber bereits spüren, ist ein wachsendes Interesse vor allem von kleineren, meist sehr exklusiven Herstellern, die nun nach neuen Möglichkeiten suchen, Kunden und Interessenten in der Schweiz für sich zu begeistern.» Die Herausforderung bestehe für die Messe nun darin, sich den vielfältigeren Anforderungen und Inhalten zu stellen, ohne dabei an räumlicher Grösse zu gewinnen, da die Platzverhältnisse in der Messe Zürich bereits heute weitgehend ausgereizt seien.

Begehrte exklusive Voreröffnung
Schon vor dem eigentlichen Messestart am Donnerstag, 7. November, ist auch dieses Jahr sicherlich bei der exklusiven Voreröffnung wieder viel los. Diese ist über die Jahre hin zum bevorzugten Treffpunkt der wichtigsten Branchenvertreterinnen und -vertreter geworden. Neben ausgewählten Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Kultur stehen immer öfters auch Mitglieder aus den Vorstandsetagen der internationalen Autohersteller auf der Gästeliste. «Für 2024 haben wir hier massiv investiert und werden den Abend inhaltlich stark bereichern», erklärt Ines Nägeli. «Selbstverständlich bleibt dabei die Tradition des liebevoll und sorgfältig zusammengestellten Caterings erhalten. Darüber hinaus gibt es wieder Live-Entertainment. So bietet die exklusive Voreröffnung die Gelegenheit für angeregte Gespräche, ausgiebiges Networking und die Möglichkeit zu einem kulinarisch begleiteten Streifzug durch alle Ausstellungsbereiche mit ungehindertem Zugang zu Neuheiten, Kostbarkeiten und Lieblingsstücken.»


Karl Bieri, Präsident der Auto Zürich, und Geschäftsführerin Ines Nägeli freuen sich auf die 37. Auflage der Messe. Foto: AGVS-Medien.

Klassik-Ausstellung um neues Modul ergänzt 
Fixer Bestandteil der Auto Zürich ist der Klassik Bereich. Nun wird er mit dem Modul «Auto Zürich U35» ergänzt. «Im Mittelpunkt stehen dabei die sogenannten Youngtimer – ein relativ junges Sammelgebiet, das erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat», führt Karl Bieri aus. «Grob gesagt umfasst die Sammlerszene Fahrzeuge aus den 1970er- bis 1990er-Jahren und sogar noch jüngere, sofern sie den Status eines ‹Sammlerstücks› haben. Für viele stellen diese Fahrzeuge einen guten Kompromiss zwischen klassischer Optik und technisch solider Ausstattung dar. Hinzu kommt in vielen Fällen eine gesicherte Ersatzteilversorgung. Dadurch können sie meist ohne Einschränkungen als Alltagsfahrzeuge genutzt werden.» Um das neue Modul klar von der Auto Zürich Classic, deren Portfolio seit ihrer Gründung stets vergleichsweise anspruchsvoll war – und es auch bleiben soll – abzugrenzen, ist bei den Youngtimern nicht das Baujahr, sondern vielmehr der Preis das entscheidende Element. «Hier setzen wir die Obergrenze konsequent bei 35’000 Franken», so Bieri.

«ev experience» und Aftermarket 
2023 gab es im Rahmen der sogenannten «ev experience» rund 1000 Slots für begleitete Testfahrten mit Elektromobilen. Diese Plattform ist zu einem fixen Bestandteil der Messe geworden. Sie verbindet ein Beratungsmodul, welches auch Fragen beantwortet, die weit über reine Fahrzeugthemen hinausgehen, und eine Testfahrt. «Aufgrund des grossen Zuspruchs haben wir unsere Kapazitäten fürs 2024 um 30 Prozent erweitert. Im Vergleich zur ersten Ausgabe 2021 ist unsere Flotte sogar um mehr als 100 Prozent auf 31 Fahrzeuge angewachsen», ergänzt Ines Nägeli. Auch das gestiegene Interesse der Zweiradbranche an der Messe berücksichtig man. «Wir haben ein neues Standbaukonzept für die wachsende Zahl von Ausstellern aus dem Zweiradbereich entwickelt und freuen uns auf ein deutlich erweitertes Portfolio an Exponaten», so die Geschäftsführerin. 

Und was ist mit dem Aftermarket? Karl Bieri erklärt: «Der Aftermarket war von Anfang an ein wichtiges Standbein der Auto Zürich und ist auch heute noch ein fester Bestandteil des stetig wachsenden Portfolios. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, haben wir dieses Jahr das Raumkonzept des in der Halle 7 beheimateten Bereichs massiv überarbeitet und aufgewertet.» Er ergänzt: «Es ist uns ein grosses Anliegen, dieser wichtigen Facette des Schweizer Automobilmarktes auch in Zukunft optimale Bedingungen als Aussteller bieten zu können.» Die Garagistinnen und Garagisten, die vom 7. bis 10. November an die Auto Zürich pilgern, wird dies sicherlich freuen.