E-Antrieb als Chance sehen und nutzen

Elektro-Kompetenz

E-Antrieb als Chance sehen und nutzen

8. August 2024 agvs-upsa.ch – Für den AGVS-Garagisten Dominic Lack ist es wichtig, Routine im Umgang mit Elektroautos zu kriegen. Daher hat er sich dem Werkstattkonzept eGarage von Hostettler Autotechnik angeschlossen und ist zudem JAC-Partner geworden. Zwei Entscheidungen, die sich für den Solothurner bislang auszahlen. Jürg A. Stettler


AGVS-Garagist Dominic Lack neben dem JAC-Modell vor seinem Betrieb in Gunzgen SO. Foto: AGVS-Medien

Dass man auch als freier Garagist ganz entspannt, aber doch – mit dem nötigen Respekt und vor allem Fachwissen – mit Elektro-Antrieb und -Technik umgehen kann, zeigt sich eindrücklich in der Lack Autotechnik GmbH in Gunzgen. Der 38-jährige Dominic Lack hat vor elf Jahren den Solothurner Betrieb seines Vaters übernommen. Der ausgebildete Automechaniker kam schon während seiner Zeit als TCS-Patrouilleur mit den unterschiedlichsten Antriebsarten in Berührung und konnte sich bereits früh für die E-Mobilität begeistern. Er sieht den Elektro-Antrieb nicht als Gefahr, sondern vielmehr als Chance.

«Die E-Mobilität kommt; man wird diese Transformation nicht bremsen können, und die Antriebstechnik dahinter mit dem hohen Wirkungsgrad ist ebenfalls faszinierend», so das AGVS-Mitglied. Für den freien Garagisten ist die E-Mobilität auch eine Möglichkeit, sich in einem wachsenden Markt zu etablieren und sich somit auch Arbeit für die Zukunft zu sichern. Nicht zuletzt dank des auf E-Antriebe zugeschnittenen Werkstattkonzepts von Hostettler. «Ich fand das Konzept eGarage, welches die Kompetenzen für E- und Hybrid-Autos für freie Garagisten bündelt, von Anfang an spannend, als es an den Hostettler Autotechnik Days 2020 erstmals vorgestellt wurde», verrät Lack.


Der 38-jährige Solothurner sieht die E-Mobilität auch als Chance und nicht als Gefahr. Mit dem nötigen Know-how kann er sich auch als freier Garagist auf einem wachsenden Markt etablieren.

JAC als attraktives Zusatzgeschäft
Beim eGarage-Konzept schätzt Dominic Lack unter anderem, dass er aus den unterschiedlichsten Schulungsmodulen auswählen kann. «Auch E-Auto-Verkauf oder Ladeinfrastruktur, genauso wie technische Aspekte, werden thematisiert», erläutert er, während er sich in der Werkstatt gerade um einen JAC e-JS4 kümmert. Denn der Solothurner Garagist ist auch Händler für die chinesische Elektromarke, die zwar noch relativ neu auf dem Schweizer Markt, aber doch schon 60 Jahre alt ist. Von einem chinesischen LKW-Hersteller hat sich JAC, das auch ein Joint-Venture mit der VW-Gruppe zur Autoproduktion unterhält, längst zu einem erfolgreichen Technologieunternehmen entwickelt, das Autos, Motoren und elektrische Antriebe entwickelt und vertreibt. In der Schweiz werden aktuell fünf Modelle der Chinesen angeboten.

«Vor allem die bunten Kleinwagen e-JS1 haben für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Viele Kunden haben gefragt, was das für ein Modell sei, fanden ausserdem auch die Preise der JAC-Modelle spannend. Wir konnten bereits drei Stück verkaufen», sagt Lack zufrieden. Für den Garagisten sind die chinesischen Autos ein gutes Zusatzgeschäft, zudem ideal als Ersatzwagen und vor allem auch, um sein E-Wissen in der Praxis anzuwenden. «Know-how ist ja gut, aber man muss auch an E-Autos arbeiten können, und wenn es nur Garantiearbeiten sind, damit man Erfahrungen kriegt», erläutert er und beendet die Spannungsmessung am JAC-Modell – alles im grünen Bereich.

Praxisnahe Schulung in Kanada
Dominic Lack ist für mehr Praxis im Umgang mit Elektro-Modellen mit anderen eGaragen-Konzeptpartnern sogar extra zu einer Schulung nach Montreal geflogen. «Das hat sich ausbezahlt. In Kanada hat man – auch in freien Werkstätten – schon viel mehr Erfahrung mit E-Autos. Wir konnten dort ein Akku-Paket öffnen, einzelne Batteriezellen auf das Niveau der anderen bringen, auch mal an einem Elektromotorenlager arbeiten; das wäre hier kaum denkbar.» Ein weiterer Vorteil der Kanadier sei natürlich, dass sie mit offiziellen Daten und mit Diagnosesoftware arbeiten könnten, während man hierzulande für E-Fahrzeuge oft noch zu einem Markenvertreter müsse.

Auch bezüglich Tesla-Reparaturen habe er von der Kanada-Reise enorm profitieren können. Zudem tausche man sich auch jetzt noch mit den anderen Kursteilnehmenden aus und helfe sich gegenseitig weiter. «Das war eine richtig gute Truppe», meint Dominic Lack. Sein Tesla-Wissen konnte er nun auch schon in seinem Betrieb in Gunzgen nutzen, um ein defektes Heizelement an einem Model 3 zu reparieren. «Kennt man sich mit der Toolbox aus und kennt die entsprechenden Homepages, kann man auch bei einem Tesla schon viel machen», erläutert er. Und dass sich der AGVS-Garagist auch mit der US-Marke auskennt, hat sich zu seiner Freude schon in der Tesla-Community herumgesprochen, so dass er nun vermehrt Anfragen für Reparaturen erhält – gute und kompetente Arbeit zahlt sich eben auch bei E-Autos aus und spricht sich herum.


Dominic Lack ist wichtig, dass er Routine im Umgang mit Elektromodellen erhält, und er schätzt bei eGaragen- Konzept von Hostettler zudem den wertvollen und bereichernden Austausch mit anderen Garagisten.

Netz an kompetenten, unabhängigen Fachbetrieben
Damit scheint die Idee von Marcel Stocker, Geschäftsführer bei Hostettler Autotechnik, voll aufzugehen, der das eGaragen-Konzept samt praxisnaher Schulung vor vier Jahren ins Leben gerufen hatte. Fahrerinnen und Fahrer eines Elektro- oder Hybrid-Fahrzeugs erhalten dadurch ein inzwischen 160 Standorte starkes, schweizweites Netz an kompetenten Partnern, in welchem sich freie Garagisten um alle Belange eines elektrifizierten Fahrzeugs kümmern. Denn in fünf sogenannten HV-fit-Modulen erhalten Dominic Lack und seine Kollegen in den Schulungen des Werkstattkonzepts technische Kompetenz, die weit über ein Hochvoltzertifikat hinausgeht. Marcel Stocker sagt schmunzelnd: «Etwas provokativ gesagt, sorgt das HV-Zertifikat dafür, dass der Mechatroniker überlebt, und unser Schulungskonzept sorgt dafür, dass auch das Unternehmen in Zeiten zunehmender E-Mobilität überlebt.» AGVS-Garagist Lack kann der Aussage nur zustimmen. Zudem könne er sich mit Hostettler als starkem Partner im Hintergrund auch stets entsprechend beraten lassen und auf ein breites Zubehörsortiment vom Ladekabel über energieeffiziente Reifen bis zur extra für den Schweizer Markt entwickelten Anhängerkupplung für den JAC zurückgreifen. Dominic Lack schätzt vor allem den Know-how-Austausch, den es innerhalb der verschiedenen Werkstätten gibt, und meint abschliessend: «Diese Diskussionen und die Treffen, etwa am eGarage-Forum, finde ich sehr spannend und bereichernd, da lernt man immer etwas!»
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