Boxenstopp mit Peter Sauber
Was viele nicht über den Sauber C1 wissen
27. Dezember 2022 agvs-upsa.ch – Spannende Persönlichkeiten berichten in der Rubrik Boxenstopp aus der Autobranche. Dieses Mal lässt Peter Sauber mit seinem Sauber C1 das Herz von Oldtimer-Liebhabern und Motorsportfans schneller schlagen.
Quelle: Kerenzerbergrennen
mig. Peter Sauber, im Verlaufe Ihrer Karriere als Unternehmer, unter anderem auch jahrzehntelang in der Formel 1, haben Sie hunderte Mitarbeitende geführt. Welche Ratschläge aus Ihrer persönlichen Erfahrung geben Sie den AGVS-Garagisten?
Peter Sauber: Es sind dieselben Führungsqualitäten gefragt wie bei KMUs aus anderen Branchen. Ich habe 1970 mit einem Mitarbeiter in Hinwil begonnen und heute beschäftigt das Unternehmen über 500 Mitarbeitende. Ich war immer bedacht, eine Beziehung zu den Mitarbeitenden aufzubauen und als Unternehmer vor sie hinzustehen. Ich finde es wichtig, das Verlangte auch vorzuleben. Garagisten müssen heutzutage trotz zunehmendem Einfluss von Herstellern und dem Einzug der Elektromobilität einen Weg finden, erfolgreich zu wirtschaften. Sich entsprechend aus- und weiterzubilden, hilft dabei sehr.
Kürzlich nahmen Sie mit 270 weiteren Fahrern (Teilnehmerrekord) am Kerenzerbergrennen teil. Und zwar sassen Sie in jenem Auto, mit dem Sie dieses Rennen 1970 gewannen und Schweizer Sportwagen Meister wurden. Wie war es, den Sauber C1 nochmals zu fahren?
Sehr speziell. Sobald ich in diesem Auto sitze, läuft ein Film mit vielen Erinnerungen ab. Im Keller meines Elternhauses in Zürich habe ich diesen ersten zweisitzigen Rennsportwagen gebaut und dafür auch Hartlöten gelernt. Die Radaufhängungen stammten von einem Brabham F3. Angetrieben wurde der C1 von einem Ford-Cosworth SCA-Motor mit 997 ccm und 115 PS. Etwas wissen aber viele nicht, weil es in all den Jahren fast vergessen wurde.
Das wäre?
1969 habe ich Ruedi Siegfried kennengelernt, der einen Eigenbau mit Rohrrahmen-Chassis gefahren ist. Wir haben beschlossen, gemeinsam einen zweisitzigen Rennwagen mit 1000 ccm Motor zu bauen. Ruedi Siegfried hat bei Städeli Lift AG in Oetwil am See gearbeitet und hatte Erfahrung mit Gitterrohrrahmen. Er hat das Rohrrahmen-Chassis und die Karosserie des C1 aufs Papier gebracht und ist somit der erste Konstrukteur in der Geschichte von Sauber.
Es wurden damals gleich zwei C1-Fahrzeuge im Elternhaus in Zürich gebaut. War der Keller überhaupt gross genug dafür?
Die zwei Fahrzeuge hatten knapp hintereinander Platz. Die Herausforderung bestand darin, sie herauszubringen. Der Keller verfügte nämlich nur über eine 80 Zentimeter breite Tür. Glücklicherweise grenzte er an die Garage. Wir machten also ein Loch in die Wand zwischen Keller und Garage, das so breit wie der C1 und etwa einen Meter hoch war. Das Fahrzeug wurde hindurchgeschoben und kam so über die Garage ins Freie.
Wie kam es zur gelben Farbe?
Gelb ist der C1, weil er im Elektrounternehmen meines Vaters in Hinwil lackiert wurde. Die Firmenfarbe war nun mal gelb, von der Werkzeugkiste, über die Leiter bis zu den firmeneigenen VW-Bussen. Auch später in der Formel 1 hat sich gezeigt, dass die Farbe des Autos mit Tradition und Emotionen verknüpft ist.
In der Schweiz sind rund 100'000 Autos und Motorräder mit dem sogenannten Veteranenstatus in Verkehr. Deren Besitzerinnen und Besitzer suchen bei Reparaturen einen Garagisten ihres Vertrauens mit den nötigen Kompetenzen auf. Wen haben Sie mit der Wartung des C1 für das Kerenzerbergrennen betraut?
Das Fahrzeug wurde für diese Veranstaltung von einem ausgewiesenen Fachmann vollständig überholt. Auch wenn es heutzutage beim Kerenzerbergrennen keine Zeitnahme und Rangliste mehr gibt, Gas gegeben wird trotzdem. Da muss die Sicherheit des Rennwagens unbedingt gewährleistet sein.
Quelle: Kerenzerbergrennen
mig. Peter Sauber, im Verlaufe Ihrer Karriere als Unternehmer, unter anderem auch jahrzehntelang in der Formel 1, haben Sie hunderte Mitarbeitende geführt. Welche Ratschläge aus Ihrer persönlichen Erfahrung geben Sie den AGVS-Garagisten?
Peter Sauber: Es sind dieselben Führungsqualitäten gefragt wie bei KMUs aus anderen Branchen. Ich habe 1970 mit einem Mitarbeiter in Hinwil begonnen und heute beschäftigt das Unternehmen über 500 Mitarbeitende. Ich war immer bedacht, eine Beziehung zu den Mitarbeitenden aufzubauen und als Unternehmer vor sie hinzustehen. Ich finde es wichtig, das Verlangte auch vorzuleben. Garagisten müssen heutzutage trotz zunehmendem Einfluss von Herstellern und dem Einzug der Elektromobilität einen Weg finden, erfolgreich zu wirtschaften. Sich entsprechend aus- und weiterzubilden, hilft dabei sehr.
Kürzlich nahmen Sie mit 270 weiteren Fahrern (Teilnehmerrekord) am Kerenzerbergrennen teil. Und zwar sassen Sie in jenem Auto, mit dem Sie dieses Rennen 1970 gewannen und Schweizer Sportwagen Meister wurden. Wie war es, den Sauber C1 nochmals zu fahren?
Sehr speziell. Sobald ich in diesem Auto sitze, läuft ein Film mit vielen Erinnerungen ab. Im Keller meines Elternhauses in Zürich habe ich diesen ersten zweisitzigen Rennsportwagen gebaut und dafür auch Hartlöten gelernt. Die Radaufhängungen stammten von einem Brabham F3. Angetrieben wurde der C1 von einem Ford-Cosworth SCA-Motor mit 997 ccm und 115 PS. Etwas wissen aber viele nicht, weil es in all den Jahren fast vergessen wurde.
Das wäre?
1969 habe ich Ruedi Siegfried kennengelernt, der einen Eigenbau mit Rohrrahmen-Chassis gefahren ist. Wir haben beschlossen, gemeinsam einen zweisitzigen Rennwagen mit 1000 ccm Motor zu bauen. Ruedi Siegfried hat bei Städeli Lift AG in Oetwil am See gearbeitet und hatte Erfahrung mit Gitterrohrrahmen. Er hat das Rohrrahmen-Chassis und die Karosserie des C1 aufs Papier gebracht und ist somit der erste Konstrukteur in der Geschichte von Sauber.
Es wurden damals gleich zwei C1-Fahrzeuge im Elternhaus in Zürich gebaut. War der Keller überhaupt gross genug dafür?
Die zwei Fahrzeuge hatten knapp hintereinander Platz. Die Herausforderung bestand darin, sie herauszubringen. Der Keller verfügte nämlich nur über eine 80 Zentimeter breite Tür. Glücklicherweise grenzte er an die Garage. Wir machten also ein Loch in die Wand zwischen Keller und Garage, das so breit wie der C1 und etwa einen Meter hoch war. Das Fahrzeug wurde hindurchgeschoben und kam so über die Garage ins Freie.
Wie kam es zur gelben Farbe?
Gelb ist der C1, weil er im Elektrounternehmen meines Vaters in Hinwil lackiert wurde. Die Firmenfarbe war nun mal gelb, von der Werkzeugkiste, über die Leiter bis zu den firmeneigenen VW-Bussen. Auch später in der Formel 1 hat sich gezeigt, dass die Farbe des Autos mit Tradition und Emotionen verknüpft ist.
In der Schweiz sind rund 100'000 Autos und Motorräder mit dem sogenannten Veteranenstatus in Verkehr. Deren Besitzerinnen und Besitzer suchen bei Reparaturen einen Garagisten ihres Vertrauens mit den nötigen Kompetenzen auf. Wen haben Sie mit der Wartung des C1 für das Kerenzerbergrennen betraut?
Das Fahrzeug wurde für diese Veranstaltung von einem ausgewiesenen Fachmann vollständig überholt. Auch wenn es heutzutage beim Kerenzerbergrennen keine Zeitnahme und Rangliste mehr gibt, Gas gegeben wird trotzdem. Da muss die Sicherheit des Rennwagens unbedingt gewährleistet sein.
Sauber C1
Baujahr: 1970
Gebaute Fahrzeuge: 2
Motor: Ford-Cosworth, 4-Zylinder
Hubraum: 997 ccm
Leistung: 115 PS
Getriebe: Hewland 4-Gang
Gewicht: 430 kg
Der Sauber C1-01 kann in der Sammlung von Fredy Lienhard in der Autobau Erlebniswelt in Romanshorn besichtigt werden.
Baujahr: 1970
Gebaute Fahrzeuge: 2
Motor: Ford-Cosworth, 4-Zylinder
Hubraum: 997 ccm
Leistung: 115 PS
Getriebe: Hewland 4-Gang
Gewicht: 430 kg
Der Sauber C1-01 kann in der Sammlung von Fredy Lienhard in der Autobau Erlebniswelt in Romanshorn besichtigt werden.
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