Andreas Burgener, Auto-Schweiz
20 Jahre Vollgas für die Mobilität
13. Februar 2024 agvs-upsa.ch – Andreas Burgener, Direktor der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure Auto-Schweiz, macht bald einem Nachfolger Platz. Mit den AGVS-Medien blickt der 65-Jährige Bellacher, der seine berufliche Karriere einst als Lastwagenmechaniker und -chauffeur startete, auf zwei Jahrzehnte im Dienste des MIV zurück. Jürg A. Stettler
Nach 20 Jahren als Direktor von Auto-Schweiz hat der gelernte Lastwagenmechaniker und -chauffeur, Andreas Burgener, bald mehr Zeit für seine Hobbies. Fotos: Emil Frey/Auto Schweiz/Andreas Burgener
Herr Burgener, Sie haben sich während 20 Jahren als Direktor von Auto-Schweiz mit viel Herzblut für die Mobilität und den MIV eingesetzt, was hat sich in dieser Zeit alles verändert?
Andreas Burgener, Direktor Auto-Schweiz: Natürlich ist vieles anders als vor 20 Jahren. Was mir aber besonders auffällt, ist die Beschleunigung der Veränderung in vielen The mengebieten in diesen zwei Jahrzehnten: besonders beim Wachstum von Verkehr, von Vorschriften und bei der Verwaltung. Hier dreht sich alles immer noch schneller. Positiv ist dies aber etwa bei technischen Entwicklungen aus unserer Branche. Ich denke da an alternative Antriebssysteme, Abgasreinigung, Batterietechnik oder Fahrassistenzsysteme bis hin zum hochautomatisierten Fahren auch hier hat die Entwicklungsgeschwindig keit deutlich zugenommen.
Was waren Ihre grössten auch politischen – Erfolge in dieser Zeit?
Politisch waren das sicher die Ausbremsung der Stopp Offroader-Initiative und die Einführungsmodalitäten zu den CO2-Zielwerten für Neufahrzeuge ab 2020, wo wir den Bundesrat von den speziellen Marktbedingungen in der Schweiz überzeugen konnten. Auch auf die Erfolge bei den grossen Abstimmungsvorlagen wie dem Nationalstrassenfonds NAF oder der zweiten Gotthard-Röhre blicke ich mit Genugtuung zurück, eine Team-Leistung vieler politischer Partner und Verbände. Sehr stolz bin ich auch auf das Team von Auto-Schweiz, das im Kern seit vielen Jahren zusammenarbeitet, und dies sehr erfolgreich.
Und die herbsten Niederlagen?
Die Zustimmung von weniger als 30 Prozent zur «Milchkuh-Initiative» für eine faire Verkehrsfinanzierung, die Auto-Schweiz mass geblich geprägt hat, war sicher eine Enttäuschung. Doch die Initiative hat dafür gesorgt, dass der NAF heute finanziell gut dasteht, ohne grosse Mehrbelastung für uns alle. Wir werden ihn noch brauchen, auch und gerade beim anstehenden Abstimmungskampf zum Autobahn-Ausbau. Ärgerlich finde ich Entscheide der Politik, die die CO2-Vorschriften der EU nicht nur übernehmen, sondern diese teilweise noch mit einem «Swiss Finish» versehen will. In diesen Bereich fällt auch die Streichung der Spezialzielwerte für Kleinserien und Nischenhersteller, die in der EU noch bis 2028 gelten und in der Schweiz per 2022 gestrichen wurden. Das kostet unsere Volkswirtschaft unnötig Geld und bringt ansonsten rein gar nichts.
Was werden Sie am meisten vermissen?
Den Drive des Arbeitstages, die Geschäfts partner, das Netzwerk und die Diskussionen. Und natürlich Auto-Schweiz mit seinen Mitgliedern und dem Team.
Wir haben 20 Jahre zurückgeblickt, wagen Sie auch einen Ausblick auf 2044? Wie mobil sind wir dann?
Der Mensch hat das Rad erfunden, um vorwärtszukommen. Wir wollen mobil sein, Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Die technischen Lösungen für umweltschonenden Individual verkehr stehen bereit und müssen jetzt ohne technologische Scheuklappen ausgerollt werden vom Elektroauto über Wasserstofflast wagen bis hin zu synthetischen Treibstoffen.
Mit welchem Antrieb fahren Sie in den Ruhestand und warum?
Völlig technologieoffen: Ich übernehme mein letztes Geschäftsfahrzeug, ein Elektroauto, meine älteren Fahrzeuge verfügen aber über Verbrennungsmotoren.
Sie hatten als Direktor von Auto-Schweiz stets einen vollen Terminkalender, wie nutzen Sie die neu gewonnene Zeit?
Alle meine Sportgeräte werden nun zu einer besseren Auslastung kommen, ebenso mein Reisekoffer. Ich werde auch mehr Zeit in Andalusien bei meiner Partnerin verbringen.
Was ist der erste Gipfel, den Sie als passionierter Bergsteiger erklimmen wollen?
Kalkulierbares Bergsteigen ist abhängig von den Verhältnissen, aber ich habe noch Pläne im Berner Oberland, am Matterhorn und im französischen Chamonix, am Mont Blanc.
Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Ich bin vorsichtig mit Ratschlägen, aber es braucht Herzblut und Engagement für die Mobilität. Das bringt mein Nachfolger definitiv mit. Seinen Namen wird Auto-Schweiz bald bekanntgeben.
Nach 20 Jahren als Direktor von Auto-Schweiz hat der gelernte Lastwagenmechaniker und -chauffeur, Andreas Burgener, bald mehr Zeit für seine Hobbies. Fotos: Emil Frey/Auto Schweiz/Andreas Burgener
Herr Burgener, Sie haben sich während 20 Jahren als Direktor von Auto-Schweiz mit viel Herzblut für die Mobilität und den MIV eingesetzt, was hat sich in dieser Zeit alles verändert?
Andreas Burgener, Direktor Auto-Schweiz: Natürlich ist vieles anders als vor 20 Jahren. Was mir aber besonders auffällt, ist die Beschleunigung der Veränderung in vielen The mengebieten in diesen zwei Jahrzehnten: besonders beim Wachstum von Verkehr, von Vorschriften und bei der Verwaltung. Hier dreht sich alles immer noch schneller. Positiv ist dies aber etwa bei technischen Entwicklungen aus unserer Branche. Ich denke da an alternative Antriebssysteme, Abgasreinigung, Batterietechnik oder Fahrassistenzsysteme bis hin zum hochautomatisierten Fahren auch hier hat die Entwicklungsgeschwindig keit deutlich zugenommen.
Was waren Ihre grössten auch politischen – Erfolge in dieser Zeit?
Politisch waren das sicher die Ausbremsung der Stopp Offroader-Initiative und die Einführungsmodalitäten zu den CO2-Zielwerten für Neufahrzeuge ab 2020, wo wir den Bundesrat von den speziellen Marktbedingungen in der Schweiz überzeugen konnten. Auch auf die Erfolge bei den grossen Abstimmungsvorlagen wie dem Nationalstrassenfonds NAF oder der zweiten Gotthard-Röhre blicke ich mit Genugtuung zurück, eine Team-Leistung vieler politischer Partner und Verbände. Sehr stolz bin ich auch auf das Team von Auto-Schweiz, das im Kern seit vielen Jahren zusammenarbeitet, und dies sehr erfolgreich.
Und die herbsten Niederlagen?
Die Zustimmung von weniger als 30 Prozent zur «Milchkuh-Initiative» für eine faire Verkehrsfinanzierung, die Auto-Schweiz mass geblich geprägt hat, war sicher eine Enttäuschung. Doch die Initiative hat dafür gesorgt, dass der NAF heute finanziell gut dasteht, ohne grosse Mehrbelastung für uns alle. Wir werden ihn noch brauchen, auch und gerade beim anstehenden Abstimmungskampf zum Autobahn-Ausbau. Ärgerlich finde ich Entscheide der Politik, die die CO2-Vorschriften der EU nicht nur übernehmen, sondern diese teilweise noch mit einem «Swiss Finish» versehen will. In diesen Bereich fällt auch die Streichung der Spezialzielwerte für Kleinserien und Nischenhersteller, die in der EU noch bis 2028 gelten und in der Schweiz per 2022 gestrichen wurden. Das kostet unsere Volkswirtschaft unnötig Geld und bringt ansonsten rein gar nichts.
Was werden Sie am meisten vermissen?
Den Drive des Arbeitstages, die Geschäfts partner, das Netzwerk und die Diskussionen. Und natürlich Auto-Schweiz mit seinen Mitgliedern und dem Team.
Wir haben 20 Jahre zurückgeblickt, wagen Sie auch einen Ausblick auf 2044? Wie mobil sind wir dann?
Der Mensch hat das Rad erfunden, um vorwärtszukommen. Wir wollen mobil sein, Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Die technischen Lösungen für umweltschonenden Individual verkehr stehen bereit und müssen jetzt ohne technologische Scheuklappen ausgerollt werden vom Elektroauto über Wasserstofflast wagen bis hin zu synthetischen Treibstoffen.
Mit welchem Antrieb fahren Sie in den Ruhestand und warum?
Völlig technologieoffen: Ich übernehme mein letztes Geschäftsfahrzeug, ein Elektroauto, meine älteren Fahrzeuge verfügen aber über Verbrennungsmotoren.
Sie hatten als Direktor von Auto-Schweiz stets einen vollen Terminkalender, wie nutzen Sie die neu gewonnene Zeit?
Alle meine Sportgeräte werden nun zu einer besseren Auslastung kommen, ebenso mein Reisekoffer. Ich werde auch mehr Zeit in Andalusien bei meiner Partnerin verbringen.
Was ist der erste Gipfel, den Sie als passionierter Bergsteiger erklimmen wollen?
Kalkulierbares Bergsteigen ist abhängig von den Verhältnissen, aber ich habe noch Pläne im Berner Oberland, am Matterhorn und im französischen Chamonix, am Mont Blanc.
Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Ich bin vorsichtig mit Ratschlägen, aber es braucht Herzblut und Engagement für die Mobilität. Das bringt mein Nachfolger definitiv mit. Seinen Namen wird Auto-Schweiz bald bekanntgeben.
Persönlich
Andreas Burgener wuchs in Bellach bei Solothurn auf und ist seit dem 1. Dezember 2003 Direktor von Auto-Schweiz. Nach der Lehre zum Lastwagenmechaniker arbeitete er in der Garage Saurer in Sion. Danach war Burgener ein Jahr als LKW Chauffeur tätig, ehe er an der Höheren Fachschule für Technik in Biel studierte. Der heute 65-jährige Automobil-Ingenieur bildete sich zudem in Betriebswirtschaft (EMBA an der Universität St.Gallen 2002) weiter und arbeitete u.a. im Spezialtiefbau und im Verkauf von Tunnelbohrgeräten. Zudem ist er Verwaltungsratspräsident der DTC Dynamic Test Center AG in Vauffelin BE.
Andreas Burgener wuchs in Bellach bei Solothurn auf und ist seit dem 1. Dezember 2003 Direktor von Auto-Schweiz. Nach der Lehre zum Lastwagenmechaniker arbeitete er in der Garage Saurer in Sion. Danach war Burgener ein Jahr als LKW Chauffeur tätig, ehe er an der Höheren Fachschule für Technik in Biel studierte. Der heute 65-jährige Automobil-Ingenieur bildete sich zudem in Betriebswirtschaft (EMBA an der Universität St.Gallen 2002) weiter und arbeitete u.a. im Spezialtiefbau und im Verkauf von Tunnelbohrgeräten. Zudem ist er Verwaltungsratspräsident der DTC Dynamic Test Center AG in Vauffelin BE.
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