Elektromobilität im Schnellcheck
10 brennende Kundenfragen zu E-Autos
27. Dezember 2023 agvs-upsa.ch – Viele Vorurteile, Gerüchte und Befürchtungen bestimmen die Diskussion um Elektroautos. Zehn typische Fragen, die potenzielle E-Auto-Käuferinnen und -Käufer den Garagistinnen und Garagisten häufig stellen – und die Antworten darauf. Tim Pfannkuchen
Quelle: Porsche
Warum setzen jüngst alle Automarken auf Elektroautos?
Elektroautos sind schlicht bessere «Futterverwerter»: Sie gehen unabhängig von deren Quelle viel effizienter mit Energie um. Sie erzeugen keine Betriebsemissionen, verbessern die CO2-Bilanz und helfen so, gesetzliche CO2-Vorgaben zu erreichen. Umstritten ist zwar in Studien, ob E-Autos beispielsweise mit Kohlestrom über den Lebenszyklus samt Akkuproduktion trotzdem grüner sind. Als gesichert gilt aber heute, dass sie bei einem grünen Strommix wie hierzulande ökologischer sind.
Alle sprechen vom Strommangel. Verschlimmern Elektroautos diese Situation?
Unwahrscheinlich. Sämtliche Elektroautos in der Schweiz machten 2021 laut Bundesamt für Energie (BFE) gerade einmal 0,4 Prozent des Landesstrombedarfs aus. Zwar gibt es auch Szenarien, die von bis über einem Drittel Mehrverbrauch sprechen, wären alle Autos elektrisch. Aber Schweizer Energieversorger rechnen vor: Dann stiege der Strombedarf 10 bis 20 Prozent.
Sind Elektroautos wirklich brandgefährlich?
Nein. Nur werden brennende E-Autos häufiger in den Medien gezeigt. Sie brennen jedoch nicht häufiger, gemäss mancher Untersuchung sogar seltener. Richtig ist: Elektroautos sind schwierig zu löschen. Es droht jedoch wie bei treibstoffgetriebenen Autos keine Explosion à la Hollywood.
Quelle: AGVS-Medien
Wenn ich im Stau stehe und heize, geht mir dann nicht der Strom aus?
Nein. Ein Elektroauto verbraucht beim Heizen im Stand im Winter 0,5 bis 3,0 kWh. Ein Auto mit Verbrennungsmotor im Leerlauf 0,5 bis 1,5 Liter pro Stunde. Anders gesagt: Ganz grob gerechnet kann ein Auto mit Verbrennungsmotor bei halb vollem 60-Liter-Tank 20 bis 60 Stunden lang heizen, ein Elektroauto mit halb vollem 60-kWh-Akku 10 bis 60 Stunden – also etwa Gleichstand.
Sind die Reichweiten nicht zu gering und die Ladesäulen zu knapp?
Gefühlt eher ja, objektiv eher nein. Die Reichweiten entwickeln sich positiv: heute meist 300 bis 500 Kilometer, zum Teil mehr, und im Schnitt legt ein Auto 32 Kilometer/Tag zurück. Hierzulande gibt es 7000 Ladepunkte, darunter 600 Schnelllader. Die Infrastruktur muss aber schnell wachsen.
Wie hoch sind die Betriebskosten eines Elektroautos?
Dies hängt von der Strombezugsquelle, dem künftig wohl steigenden sowie dem gewählten Tarif (z.B. Hoch- oder Niedertarif, Mix- oder Ökostrom) und Verbrauch ab. Derzeit sollte man beim nächtlichen Laden daheim samt Ladeverlusten mit drei bis sechs Franken pro 100 Kilometer rechnen. An Gleichstrom-Schnellladestationen kann das Laden je nach den Tarifen auch mal so teuer werden wie ein voller Benzintank. Und um den Mehrpreis eines Elektroautos gegenüber einem Benziner hereinzufahren, muss man heute meist noch mehrere Jahre fahren. Einige Elektroautos sind jedoch bereits günstiger als vergleichbar stark motorisierte Modelle mit Verbrennungsmotor, und die E-Mehrpreise sinken inzwischen deutlich.
Quelle: Cupra
Sind Batterierohstoffe knapp und werden unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut?
Entgegen verbreiteter Auffassung sind etwa die Seltenen Erden weder selten noch im Akku nötig: Sie stecken in E-Motoren, werden aber zunehmend ersetzt. Bei Lithium droht eine Verknappung, weil die Gewinnung aufwendig ist, weshalb die EU 2030 schon 30 Prozent per Recycling gewinnen will. In vielen Ländern – auch bei uns – laufen Pilotanlagen. Nichtsdestotrotz bleibt zum Beispiel Kobalt aus dem Kongo sozial heikel. Zwar wird intensiv an «sauberen» Lieferketten gearbeitet, aber nicht anders als etwa bei Kleidung dürfte das Thema hier auch längerfristig zurecht sehr umstritten bleiben.
Wie viel kostet mich eine Wallbox für das Elektroauto?
Während Plug-in-Hybride zur Not Haushaltssteckdosen nutzen können, sollten höherer Ströme (Stichwort Brandschutz) und der Ladezeiten wegen Elektroautos zu Hause an einer Wallbox geladen werden – was es für Mieter oft schwierig macht. Autohersteller, Stromversorger und weitere Anbieter berechnen für die Wallbox mehrere Hundert bis über 1000 Franken, hinzu kommt die Installation. Unter dem Strich sollte man in der Regel daher mit Gesamtkosten von etwa 1500 bis über 3500 Franken rechnen.
Haben E-Autos Vor- und Nachteile, die man oft übersieht?
Mangels Schaltvorgängen und Lärm sowie dank sofort anliegender Kraft wirken Elektroautos geschmeidig, leise und flott. Im Sommer bzw. Winter kann man sie meist aus der Ferne via App vorkühlen bzw. -heizen. Im Winter vermindert Heizen während der Fahrt die Reichweite. Der Winterverlust beträgt mit abnehmender Tendenz etwa 15 bis 35 Prozent der Gesamtreichweite.
Muss ich fürchten, dass der Trend zurückschwenkt und Elektro out ist?
Kaum. Zwar dürften Benzin-, Diesel- und Gasantrieb aufgrund der veränderten Energielage weit länger aktuell bleiben als erwartet und könnten sich synthetische E-Fuels durchsetzen, um bestehende Flotten grün zu machen. Auch Wasserstoff kommt wohl. Das Gros der neuen Autos wird jedoch per Batterie laufen, schon weil Gesetzgeber wie Autobauer in Europa es 2035 anstreben.
Quelle: Porsche
Warum setzen jüngst alle Automarken auf Elektroautos?
Elektroautos sind schlicht bessere «Futterverwerter»: Sie gehen unabhängig von deren Quelle viel effizienter mit Energie um. Sie erzeugen keine Betriebsemissionen, verbessern die CO2-Bilanz und helfen so, gesetzliche CO2-Vorgaben zu erreichen. Umstritten ist zwar in Studien, ob E-Autos beispielsweise mit Kohlestrom über den Lebenszyklus samt Akkuproduktion trotzdem grüner sind. Als gesichert gilt aber heute, dass sie bei einem grünen Strommix wie hierzulande ökologischer sind.
Alle sprechen vom Strommangel. Verschlimmern Elektroautos diese Situation?
Unwahrscheinlich. Sämtliche Elektroautos in der Schweiz machten 2021 laut Bundesamt für Energie (BFE) gerade einmal 0,4 Prozent des Landesstrombedarfs aus. Zwar gibt es auch Szenarien, die von bis über einem Drittel Mehrverbrauch sprechen, wären alle Autos elektrisch. Aber Schweizer Energieversorger rechnen vor: Dann stiege der Strombedarf 10 bis 20 Prozent.
Sind Elektroautos wirklich brandgefährlich?
Nein. Nur werden brennende E-Autos häufiger in den Medien gezeigt. Sie brennen jedoch nicht häufiger, gemäss mancher Untersuchung sogar seltener. Richtig ist: Elektroautos sind schwierig zu löschen. Es droht jedoch wie bei treibstoffgetriebenen Autos keine Explosion à la Hollywood.
Quelle: AGVS-Medien
Wenn ich im Stau stehe und heize, geht mir dann nicht der Strom aus?
Nein. Ein Elektroauto verbraucht beim Heizen im Stand im Winter 0,5 bis 3,0 kWh. Ein Auto mit Verbrennungsmotor im Leerlauf 0,5 bis 1,5 Liter pro Stunde. Anders gesagt: Ganz grob gerechnet kann ein Auto mit Verbrennungsmotor bei halb vollem 60-Liter-Tank 20 bis 60 Stunden lang heizen, ein Elektroauto mit halb vollem 60-kWh-Akku 10 bis 60 Stunden – also etwa Gleichstand.
Sind die Reichweiten nicht zu gering und die Ladesäulen zu knapp?
Gefühlt eher ja, objektiv eher nein. Die Reichweiten entwickeln sich positiv: heute meist 300 bis 500 Kilometer, zum Teil mehr, und im Schnitt legt ein Auto 32 Kilometer/Tag zurück. Hierzulande gibt es 7000 Ladepunkte, darunter 600 Schnelllader. Die Infrastruktur muss aber schnell wachsen.
Wie hoch sind die Betriebskosten eines Elektroautos?
Dies hängt von der Strombezugsquelle, dem künftig wohl steigenden sowie dem gewählten Tarif (z.B. Hoch- oder Niedertarif, Mix- oder Ökostrom) und Verbrauch ab. Derzeit sollte man beim nächtlichen Laden daheim samt Ladeverlusten mit drei bis sechs Franken pro 100 Kilometer rechnen. An Gleichstrom-Schnellladestationen kann das Laden je nach den Tarifen auch mal so teuer werden wie ein voller Benzintank. Und um den Mehrpreis eines Elektroautos gegenüber einem Benziner hereinzufahren, muss man heute meist noch mehrere Jahre fahren. Einige Elektroautos sind jedoch bereits günstiger als vergleichbar stark motorisierte Modelle mit Verbrennungsmotor, und die E-Mehrpreise sinken inzwischen deutlich.
Quelle: Cupra
Sind Batterierohstoffe knapp und werden unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut?
Entgegen verbreiteter Auffassung sind etwa die Seltenen Erden weder selten noch im Akku nötig: Sie stecken in E-Motoren, werden aber zunehmend ersetzt. Bei Lithium droht eine Verknappung, weil die Gewinnung aufwendig ist, weshalb die EU 2030 schon 30 Prozent per Recycling gewinnen will. In vielen Ländern – auch bei uns – laufen Pilotanlagen. Nichtsdestotrotz bleibt zum Beispiel Kobalt aus dem Kongo sozial heikel. Zwar wird intensiv an «sauberen» Lieferketten gearbeitet, aber nicht anders als etwa bei Kleidung dürfte das Thema hier auch längerfristig zurecht sehr umstritten bleiben.
Wie viel kostet mich eine Wallbox für das Elektroauto?
Während Plug-in-Hybride zur Not Haushaltssteckdosen nutzen können, sollten höherer Ströme (Stichwort Brandschutz) und der Ladezeiten wegen Elektroautos zu Hause an einer Wallbox geladen werden – was es für Mieter oft schwierig macht. Autohersteller, Stromversorger und weitere Anbieter berechnen für die Wallbox mehrere Hundert bis über 1000 Franken, hinzu kommt die Installation. Unter dem Strich sollte man in der Regel daher mit Gesamtkosten von etwa 1500 bis über 3500 Franken rechnen.
Haben E-Autos Vor- und Nachteile, die man oft übersieht?
Mangels Schaltvorgängen und Lärm sowie dank sofort anliegender Kraft wirken Elektroautos geschmeidig, leise und flott. Im Sommer bzw. Winter kann man sie meist aus der Ferne via App vorkühlen bzw. -heizen. Im Winter vermindert Heizen während der Fahrt die Reichweite. Der Winterverlust beträgt mit abnehmender Tendenz etwa 15 bis 35 Prozent der Gesamtreichweite.
Muss ich fürchten, dass der Trend zurückschwenkt und Elektro out ist?
Kaum. Zwar dürften Benzin-, Diesel- und Gasantrieb aufgrund der veränderten Energielage weit länger aktuell bleiben als erwartet und könnten sich synthetische E-Fuels durchsetzen, um bestehende Flotten grün zu machen. Auch Wasserstoff kommt wohl. Das Gros der neuen Autos wird jedoch per Batterie laufen, schon weil Gesetzgeber wie Autobauer in Europa es 2035 anstreben.
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